Lerntipps — Hilfestellungen rund ums Pauken

Auch richtiges Lernen will gelernt sein. Die Frage ist nur, wie? Wir geben dir Tipps, wie du dich auf deine Klassenarbeiten und Prüfungen optimal vorbereitest.

Egal ob bei Klassenarbeiten, kleinen Tests oder der Abschlussprüfung: Ein klein wenig Nervosität und ein bisschen Kribbeln im Bauch gehört einfach dazu und ist völlig normal. 
Anders verhält sich das allerdings bei echter Prüfungsangst. Denn hier hindert dich die akute Angst davor, zu zeigen, was du wirklich drauf hast. Also ist es Zeit zu handeln. 

Finde erst einmal heraus, warum du Prüfungsangst hast!
Hast du zu wenig gelernt? Dann ist die einzige Möglichkeit, die Ursache zu beseitigen und mehr zu lernen. Hast du fleißig und gezielt gelernt, gibt es erst mal keinen Grund zur Panik. Du solltest die Situation versuchen, positiv zu sehen. Denn nun hast du die Gelegenheit zu zeigen, dass du den gelernten Stoff auch beherrscht und dich auskennst. 

Sollte die Angst vor dem Versagen dennoch zu groß sein, geben wir dir nun Tipps und Tricks, wie du mit ein bisschen Übung, jede Prüfungssituation meisterst.

  • Atmung: Versuche tief und regelmäßig zu atmen. Denn dein Gehirn benötigt besonders in Prüfungssituation ausreichend Sauerstoff. Zudem unterdrückt richtiges und tiefes Atmen deine Angst vor und auch während deiner Prüfung. Ein kleiner Tipp: Wenn du dich zu blockiert fühlst, dann stelle dir eine schöne Situation draußen in der Natur vor. Dort wirst du dann von ganz allein tief und ruhig einatmen wollen. Du denkst, dazu fehlt dir die Fantasie? Dann seufze einfach mehrmals ganz tief. Das kann helfen, zu einer normalen Atmung zurückzukehren und dich zu entspannen. 
  • Positives Denken hilft: Ängstliche Gedanken sind die Nahrung der Angst. Setze diesen positive Sätze entgegen. Etwa: "Ich habe viel gelernt und werde diese Prüfung bestehen, deswegen bin ich auch ruhig und gelassen"
  • Locker machen: In Angstsituationen ist es vollkommen normal, dass sich unsere Muskeln anspannen. Das kommt noch von unseren biologischen Anfängen, um bei Gefahr schnell reagieren zu können. In Prüfungen ist es eher schwer, sich zu entspannen. Daher solltest du das schon während deinen Vorbereitungen tun. "Mach dich locker". Baue deine Stresshormone durch ausreichend Bewegung wie beispielsweise Radfahren, Joggen oder beim Spazieren gehen ab. Ein weiterer Vorteil von regelmäßiger Bewegung ist, dass das Gehirn aufnahmefähiger wird. 
  • Mut fassen: Mache deiner Angst Konkurrenz, indem du von ihrem Gegenpart gebrauch machst. MUT. Mache dir einfach bewusst dass (fast) niemand alles wissen kann, was in einer Prüfung von einem verlangt wird. Auch wenn du merkst, dass du Wissenslücken hast, ist das kein Grund, Angst zu haben. Schließlich wird in keiner Prüfung nur das abgefragt, was du nicht weißt und beherrscht. Außerdem kannst du immer noch eine Frage, die du nicht beantworten kannst, mit einer gründlichen Beantwortung einer anderen Frage ausgleichen. 

Mit unseren Tipps hast du einen entspannten und produktiven Lernalltag. 

  • Unterbewusst mitlernen: Kurz vor dem Einschlafen sind wir besonders merkfähig, denn vieles wird beim Schlafen im Unterbewusstsein "verdaut" und setzt sich so fest. Deshalb kann es hilfreich sein, kurz vor dem Schlafen gehen nochmals die Notizen deines Tagespensums durchzugehen. 
  • Mitschreiben: Niemand kann sich alles merken. Daher ist Mitschreiben eine super Methode, um das Gehörte besser begreifen und später nochmals durchgehen zu können. Mit diesen drei Regeln schreibst du schnell und effizient mit: 1. Notiere alles so kurz wie möglich. Am besten in Stichworten. 2. Ordne anschließend deine Notizen in einer übersichtlichen Systematik. 3. Makiere dir Wichtiges. 
  • Setze dir realistische Ziele: Sich kopflos in die Arbeit zu stürzen führt meist nur dazu, dass man den Überblick verliert und im schlimmsten Fall in Panik gerät. Daher solltest du dir deinen Lernstoff und deine Zeit genau einteilen. Berücksichtige dabei immer den Gesamtzusammenhang und auch deine persönliche Arbeitsgeschwindigkeit. Wichtig ist, dass du deine Ziele so setzt, dass du sie auch wirklich erreichen kannst. 
  • Lernen im Team: Gemeinsam mit Mitschülern lernen und sich gegenseitig abfragen hat Vorteile. Du festigst dein Wissen durch Wiederholungen und deckst gegebenenfalls bisher unbekannte Wissenslücken auf. Außerdem macht gemeinsam lernen viel mehr Spaß. 
  • Notizzettel schreiben: Spar dir deinen "freien Speicherplatz" möglichst für Lernstoff von Bedeutung. Alles andere kannst du auf einem Notizzettel festhalten. Voraussetzung ist allerdings, dass du alles notierst, was dir einfällt — auch die kleinen Dinge. Erledigte Punkte kannst du dann einfach durchstreichen. Du wirst sehen, diese Vorgehensweise steigert deine Wahrnehmung. Noch ein Tipp: Nehme dir für jeden Tag einen neuen Notizzettel. Unerledigte Dinge vom Vortag überträgst du dann auf den aktuellen Zettel. 
  • Leistungsdruck?: Erstaunlicherweise raten wir dir hier nicht davon ab, dich selbst unter Druck zu setzen. Denn wer etwas leisten und erreichen will, braucht Druck. Also mache dir Druck und erzeuge Leistung. Aber achte darauf, dass du dir Zeit- und Leistungsziele setzt, die du auch erreichen und einhalten kannst. Denn sonst entsteht unnötiger Stress und nicht der zuvor angesprochene, arbeitsfördernde und vernünftige Leistungsdruck. 

 

Das Ziel ist es doch, beim Lernen gezielt vorzugehen. Denn man hat so viel Prüfungsstoff und so wenig Zeit. Daher ist es wichtig, mit System schneller einen Lernerfolg zu erzielen und so den betrieblichen Alltag, Berufsschule und das regelmäßige Lernen unter einen Hut zu bekommen. Durch das richtige Vorgehen erspart man sich Stress und man behält den Überblick. Ein weiteres Plus — unterm Strich bleibt mehr Freizeit übrig. 
Präge dir dafür folgendes Schema ein: 

  1.  Zielfixierung: Überlege dir genau, was du dir vornehmen willst. Setze dir verbindliche und konkrete Lernziele. Diese sollten für dich auf jeden Fall erreichbar sein. Beispielsweise: "Bis heute Abend arbeite ich Kapitel 5 & 6 durch und habe alle Übungsaufgaben dazu erledigt." Achte beim Setzen deiner Ziele darauf, dass du dich weder über- noch unterforderst. Denn Überforderung wird schnell zu Frust und Unterforderung birgt keine Herausforderung. Passe daher deine Ziele immer dann an, wenn du merkst, dass du dir zu viel oder zu wenig vorgenommen hast. 
  2.  Aufteilung der Themen: Verschaffe dir einen Überblick über die Stoffmenge. Versuche anschließend herauszufinden, wie die Themen aufeinander aufbauen. So kannst du den Lernstoff in eine Reihenfolge bringen und so nach einem individuellen Fahrplan durcharbeiten. Erstelle dir einen Zeitplan und trage darin so präzise wie möglich ein, was bis zu welchem Termin gelernt werden muss. Tipp: Baue dir, wenn möglich, jede Woche einen Puffer von einem halben oder ganzen Tag ein. So gerätst du nicht in Zeitnot. 
  3. Termin- und Erfolgskontrolle: Habe ich alles geschafft? Überprüfe deinen Fortschritt immer wieder, indem du ihn mit deinem Zeitplan und deiner Zielfixierung vergleichst. So siehst du gleich, ob du gut vorangekommen bist und ob du deine Zwischenziele erreicht hast. Übrigens: Abhaken bereits erreichter Ziele ist überaus motivierend. Zudem gibt es dir Power für deinen Endspurt!

Damit möglichst viel Wissen in deinen Kopf passt, sollte dieser möglichst frei sein. Dafür solltest du die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Stelle dich zuerst geistig und körperlich auf Erfolg ein und achte darauf, dass dein "Akku" nicht komplett entladen ist. Mit unseren Hinweisen und Tipps zu Ernährung, Schlaf- und Tagesrhythmus bleibst du fit und leistungsfähig. 

Ernährung: Achte darauf, dich ausgewogen zu ernähren. Denn eine zu fettige, süße und kohlenhydratreiche Ernährung setzt deine Leistungsfähigkeit aufs Spiel. Greife lieber auf eine gesunde Ernährung basierend auf viel Eiweiß und Vitaminen zurück. Diese sind z.B in Vollkornbrot, Fleisch, Fisch, Milch, Käse, Eiern, leichtem Gemüse, Obst und Nüssen enthalten. Diese Kost ist leichter verdaulich und versorgt deinen Körper mit den benötigten Nährstoffen.

Weniger Kaffee & Co.: Trinke nicht zu viel Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke. Denn es regt zwar kurzfristig an, unterdrückt aber auch den gesunden Appetit. Die Folge: Man isst nichts und daraufhin sinkt die Leistungskurve unbemerkt. Auch dauerhafter Schlafentzug tut dir nicht gut. Achte darauf, mindestens fünf bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen.

Individueller Rhythmus: Finde für dich heraus, wann du am leistungsfähigsten bist. Stimme darauf dein Leistungspensum ab. So lernst du, wenn es dir am leichtesten fällt und kannst deine Freizeit genießen, wenn dein Körper diese am meisten benötigt. Übrigens: Die meisten Menschen sind direkt nach dem Aufstehen am leistungsfähigsten.

Pausen und lernfreie Tage: Ununterbrochen durchpowern kann niemand. Daher ist es sehr wichtig, dass du regelmäßig kleine Pausen machst und dich bewegst. Das verhindert, dass du einfach teilnahmslos weiter lernst. Nach einer kurzen Pause kannst du dann wieder mit voller Konzentration loslegen. Tipp: Sollte es dir irgendwie möglich sein, dann plane einen lernfreien Tag pro Woche als Ausgleich mit ein. 

Ein guter Platz zum Lernen: Die räumlichen Arbeitsbedingungen sind sehr wichtig und nicht zu vernachlässigen. Ein fester, ruhiger Platz zum Lernen mit guter Beleuchtung und der Möglichkeit regelmäßig zu Lüften sind wichtige Voraussetzungen für eine gute Arbeitsatmosphäre. Ebenso fällt es dir an einem ordentlichen Arbeitsplatz leichter, deine Gedanken geordnet zu halten. 

Blockaden: Wichtig ist, hör auf dich selbst und in dich hinein. Du machst es dir selbst unnötig schwer, wenn du immer gegen deinen Widerwillen zu Lernen, ankämpfst. Versuche, deine Störfaktoren zu erkennen und zu beseitigen. 

Richtige Zielsetzung: Du bist völlig leidenschaftslos? Dann solltest du dich fragen, ob du dein aufgestelltes Ziel wirklich erreichen willst? Genauso wie du dich fragen solltest, ob du überhaupt Freude an deinem Beruf hast? Wenn es dir schwerfällt, auf beide Fragen ein klares "Ja" zu antworten, solltest du dich beraten lassen.

Chill mal: Geh so unverkrampft wie möglich an die Sache ran. Denn alles auf einmal zu wollen blockiert dich nur selbst. Und bevor du in Hektik oder gar in einen Lernkrampf verfällst und das alles nur wegen deinem übertriebenen Ehrgeiz, solltest du lieber einmal raus an die frische Luft gehen. Übe dich einfach hin und wieder in Gelassenheit. So bekommst du auch schneller wieder einen klaren Kopf. 

Step by Step zum Ziel: Belohne dich ruhig, wenn du ein Lernziel erreicht hast. Sowohl große als auch kleine Erfolge solltest du angemessen feiern. Mache dir deinen Lernerfolg bewusst und mache dich dann mit Elan und voller Energie an die nächste Lernetappe.